Forum

Ich legte den Kopf schief, beobachtete dich aus blauen Augen, neugierig, abwartend. In wenigen Sekunden würdest du dich umdrehen, mich entdecken und dich fragen, wer ich war und was ich hier tat. Denn zum Clan gehörte ich nicht. Bei den Schatten war es einfacher, eine Bindung aufzubauen. Ihre Gruppe war nicht so strukturiert wie der Clan und ein ihnen völlig fremder Schatten war keine Seltenheit.

Der Busch bot sich gut und ich grub die Maus sicher ein, sodass ein andere Tier es nicht so leicht aufspüren konnte. Mein Blick hob sich, während ich mich wieder Jagdbereit abwendete, doch mein Blick fiel auf eine weiße Katze. Meine Augen verengten sich misstrauisch darauf, dass eine fremde Katze sich auf unserem Territorium begab.“Was machst du hier?“Ich war bereit einen Eindringling zu verjagen um meine Katzen zu schützen. Aber etwas an dir wirkte nicht wie jemand, der den Clan gefährdete und machte mich neugierig, was ich mir nicht anmerken ließ.

Dein Misstrauen war begründet und es amüsierte mich, so schnell im Mittelpunkt deines Interesses stehen zu können. Natürlich lag es nicht allein an der Tatsache, dass eine Katze, die gerade mal das Schüleralter erreichte, allein und bisher unbemerkt das Territorium durchlaufen hatte, nur um sich letztendlich demonstrativ dem Clananführer zu stellen. Es war diese meine Aura, die ich trotz Bemühungen nur selten verstecken oder überspielen konnte, die mich umgab und die eine Katze mit ausgeprägten Sinnen nicht ignorieren konnte.

''Wer bist du?'' Fragte ich nochmal und trat näher. Mein Misstrauen blieb, aber auch die Neugierde blitzte kurz in meinen Augen auf ehe ich mir wieder nichts anmerken ließ. Du schienst eine Schülerin sein, doch ich wollte mich nicht trügen lassen. Ich würde auf deine Antwort warten. Was mich auch etwas wunderte war, dass du nicht eingeschüchterndes wegen meines Auftreten zeigtest vor allem für eine kleine Katze, weil ich besonders groß war.

Ich erhob mich und trat näher, ließ dich dabei aber nicht aus den Augen. Jetzt war Kreativität angesagt, ein authentischer Name musste her. Ich werde mich ihm als Streunerin vorstellen. So wird es seine Spannung behalten.
"Eisregen." Ist das zu viel? Der Name war lediglich zu elegant für meine schmächtige Gestalt, doch gefiel er mir. "Ich bin zu Besuch." Ich gestaltete meinen Charakter mit jedem Wort, allmählich nahm er Form an. Ein wenig naiv, aber mutig; ein wenig frech, aber liebenswürdig. Ich blinzelte belustigt, amüsiert über meinen eigenen Gedankengang.